Underground-Tour
...das schwache Licht eines
Handydisplays beleuchtet als einzige Lichtquelle den tief unter der
Erde liegenden Raum. Die einzigen visuell wahrnehmbaren Punkte für
die anwesenden Personen waren blutende Augen in einem leichenblassen
Gesicht und die langen, dichten und ungepflegten blonden Haare der
einzigen Person im Raum, die sprach. Sie sprach langsam und
unaufgeregt, aber angsteinflössend und eindringlich.
Ihre Augen waren weit aufgesperrt, als sie die Geschichte eines kleinen Mädchens erzählte, welches diesen Raum durch einen grausamen Akt der Barbarei nicht überlebte. Noch heute spüren anwesende Personen eine kalte Hand auf ihrer Wange oder erkennen Schatten, die von keiner sichtbaren Person geworfen wurden. Die Augen der Zuhörer weiten sich, das Gesicht der Erzählerin zeigt ein diabolisches Lächeln... das Handydisplay geht aus. Absolute Dunkelheit. Ohrenbetäubende Stille. Die kleine Gruppe von Menschen, die sich im Untergrund von Edinburgh befand, klammerte sich aneinander. Tanja hielt mich fest. Alle wussten, das etwas passieren wird. Etwas erschreckendes. Doch nichts schreckliches geschah. Die Geschichte wurde weitererzählt. Jetzt noch theatralischer, jetzt noch gruseliger... Und auf einmal, nach Geschichten über Tote, Eingeweide, Geister und Flüche, wurde es totenstill in dieser absoluten Dunkelheit. Und plötzlich... PENG.
Ihre Augen waren weit aufgesperrt, als sie die Geschichte eines kleinen Mädchens erzählte, welches diesen Raum durch einen grausamen Akt der Barbarei nicht überlebte. Noch heute spüren anwesende Personen eine kalte Hand auf ihrer Wange oder erkennen Schatten, die von keiner sichtbaren Person geworfen wurden. Die Augen der Zuhörer weiten sich, das Gesicht der Erzählerin zeigt ein diabolisches Lächeln... das Handydisplay geht aus. Absolute Dunkelheit. Ohrenbetäubende Stille. Die kleine Gruppe von Menschen, die sich im Untergrund von Edinburgh befand, klammerte sich aneinander. Tanja hielt mich fest. Alle wussten, das etwas passieren wird. Etwas erschreckendes. Doch nichts schreckliches geschah. Die Geschichte wurde weitererzählt. Jetzt noch theatralischer, jetzt noch gruseliger... Und auf einmal, nach Geschichten über Tote, Eingeweide, Geister und Flüche, wurde es totenstill in dieser absoluten Dunkelheit. Und plötzlich... PENG.
Mit diesem lauten Knall endete unsere
Tour in den Unterstadt von Edinburgh. Eine gut einstündige Tour,
welche uns gruselige Mythen und wahre Geschichten über die heute
teilweise noch lebendige Geschichte versprach. Im Grossen und Ganzen
war die Tour nichts besonderes. Sie führte über Friedhöfe und es
wurde auf Gräbern getanzt. Schlussendlich landeten wir in zwei unter
der Erde liegenden Räumen. Respektive in der Stadt unter der Stadt.
Da Edinburgh, wie wir es heute kennen, auf der Stadt gebaut wurde,
die es ursprünglich mal war, gibt es zig solcher unterirdischen
Räume, Gänge und ganze Strassen einer vergessenen Metropole. Diese
beiden Räume boten eine Menge Nervenkitzel und einige Schockmomente.
Doch diese waren leider alles in allem etwas zu knapp bemessen.
Loch Ness und die Highlands
Einen Tag zuvor begaben wir uns auf
eine zwölfstündige Highland- Tour mit dem Highlite 'Loch Ness'.
Gleich mal vornweg: WIR HABEN ES GESEHEN... also Nessi. Nicht aus dem
Wasser steigend und riesengross, zugegeben, aber ansonsten in allen
Varianten aus Stoff, Plastik, Lehm, mit Höcker, ohne Höcker, mit
Hut und Dudelsack etc. Vermarktung einer Illusion in beeindruckender
Art und Weise. Loch (alt-schottisch für 'See') Ness ansonsten war
eine grosse Enttäuschung. Es ist nur ein sehr grosser See mit einer
durchschnittlichen Kulisse und eben halt diesem Mythos. Die
einstündige Bootsfahrt auf diesem bekannten Gewässer und die dafür
bezahlten 25 Pfund (ca. 38 CHF) hätten wir uns getrost sparen
können.
Ansonsten war der Ausflug, wenn auch
aufgrund der Dauer sehr anstrengend, sein Geld absolut wert. Wir
konnten sehr viel Interessantes über Schottland erfahren und einen
Eindruck über die Highlands sowie über die Lowlands (wozu auch
Edinbrugh und Glasgow gehören) gewinnen. Was auch in Erinnerung
bleibt, ist die Faulheit der Schotten, wenn es um Namensgebungen von
Orten und Gebäuden geht. So bauten sie eine neue Brücke und nannten
diese... „New Bridge“... oder sie entdeckten einen See und
nannten diesen... „See“ ... also heisst der jetzt „Loch Lochi“
(der See 'See') ... oder sie entdeckten einen neuen Hügel und
nannten diesen „New Hill“ ... ein Bein ausgerissen haben sie sich
diesbezüglich also nicht ;).
Ein weiteres mal schockierend, und ich
bin froh, dass Tanja diese Auffassung absolut teilt, war die Mode der
Schotten. Wobei hier unglaublich viel Verständnis aufgebracht werden
muss, wenn man von „Mode“ sprechen will. Tanja und ich waren uns
einig, dass wohl ein Grossteil der Schotten einfach keinen Spiegel
besitzt; anders können wir uns nicht erklären, wie sich so
unglaublich viele Menschen so unglaublich unpassend auf die Strasse
trauen. Man könnte diese geschmackliche Verfehlung beinahe als
Touristenattraktion bezeichnen, da man aus dem Staunen kaum
herauskommt. :) Natürlich ist dies aber ihr gutes Recht und es macht
sie auch irgendwie sympathisch. Nicht, dass sie es nötig hätten,
denn sie sind sehr zuvorkommend und äusserst nett, die Schotten,
aber es lässt sie irgendwie unbeholfen erscheinen.
Das gute Wetter
Jetzt sind wir auf dem Weg in die
Schweiz. In ein paar tausend Metern Höhe und wieder mit tollem Blick auf
eine breite Wolkendecke. Und umso näher wir der Schweiz kommen, umso
mehr und umso dunkler sind die Wolken. Unglaublich aber wahr; wir
hatten 2 komplette Sonnentage und Temperaturen von beinahe 30 Grad!
Die Schotten selbst waren ganz aus dem Häuschen. Für die Schotten
ist das eine absolute Seltenheit. So begaben sich viele mit Bikini
und kurzen Hosen (Männer vorwiegend oben ohne) in die Parks um ihre
ansonsten so bleichen Körper zu verbrennen. Hersteller von
Après-soleil- Cremes werden in den nächsten Tagen in Edinburgh
Hochkonjunktur haben. Wir haben es genossen und Edinburgh zeigte sich
von seiner besten Seite.
Die Stadt
Edinburgh mit dem Holyrood Hill, dem
Castle, der 'Royal-Mile' und allen weiteren Attraktionen präsentierte
sich uns, gepaart mit Sonne und einer überschaubaren Anzahl von
anderen Touristen und vielen tollen und witzigen Strassenkünstlern
von seiner beeindruckend einladenden Seite. Bezüglich Tourismus
(immerhin gemeinsam mit Whisky und ÖL die Haupteinnahmequellen des
Landes) könnte sich die Schweiz noch einiges Abschauen. So sind
viele Tourguides oft nicht einfach nur freundlich, sondern auch
Schauspieler und Unterhalter.
Fazit
Edinburgh hat sich in diesen Tagen in
ein anderes Licht gerückt. Weg von der Düsternis, hin zu einer
offenen, freundlichen und hellen Stadt. Die vielen Mythen und Legenden, die sich um diese Stadt ranken entwickeln für die farblosen und dunklen Gebäude, welche immer
noch in gewissen Situationen eindrücklich erdrückend wirken, einen ganz speziellen „Groove“. Wir
sind uns beide sicher- das war nicht unser letzter Aufenthalt in
dieser tollen Stadt.