Donnerstag, 28. Februar 2013

into the wild 9; Jasper, Kanada

Einzigartige Momente

Die meisten kennen den Drang, seine schönsten Momente mit allen Mitteln festzuhalten…. Wir stehen vor einem unglaublichen Panorama uns das erste, was wir tun- wir zücken die Kamera. Wir machen Bilder, von allen Winkeln und Perspektiven, wir filmen, wenn möglich jedes kleine Steinchen und jeden Grashalm. Wir stehen an einem der schönsten Orte unserer Welt und wir verkrampfen uns in den Gedanken, alles tun zu müssen, um das Ganze immer wieder geniessen zu können… Es wird nie wieder so sein wie in diesem einen Augenblick. Man wird die Wärme der Sonne, den eisigen Wind, das Kribbeln im Bauch… man wird es nicht mehr spüren. Wir haben jeden Tag unsere Kameras dabei, doch die ersten Minuten oder auch Stunden gehören uns. Wir erleben es, diese Momenten gehören uns zu diesem Zeitpunkt- und diese Momente werden wir nicht vergessen… niemals. 

Wir machen dann doch noch ein paar Fotos, weil wir diese Momente so gut es geht mit euch teilen wollen… später…

Die Natur in Jasper ist…. Man kann es kaum beschreiben, wenn man es nicht gesehen hat, nein falsch- wenn man nicht hier war. Die Bäume sind nicht grüner, die Rehe nicht weniger scheu und die Seen nicht blauer als jene in der Schweiz. Die glatte Oberfläche der Seen wird hie und da von einem Stein unterbrochen. Das kompakte Grün der Wälder hat teilweise Löcher von umgefallenen Bäumen. Die Tiere findet man nicht auf Knopfdruck. Es ist die Natur… es ist nicht perfekt. Es ist besser!

Es passt einfach alles zusammen… einzig der Mensch scheint das Gleichgewicht zerstören zu können. Er baut die Strassen, die Häuser, die Brücken… es ist sein naturell. Die Natur scheint sich damit abzufinden und macht, wie immer, das Beste draus. Wir hätten diese Wunder der Natur allerdings nie sehen können, wären da nicht diese Strassen und Brücken… wir entschuldigen uns bei der Natur und bedanken uns, dass sie uns duldet!



Morgen reisen wir ab. Schweren Herzens. Aber wir freuen uns auf Vancouver Island. Mit der Rückkehr in die Zivilisation werden die Texte wohl auch wieder von der Natur- Melancholie zurück in den Grosstadt- Zynismus zurückfinden.
Auf Bald!
Mirj & Adi

Sonntag, 24. Februar 2013

into the wild 8; Jasper, Kanada

...into the wild…

Es war ein Moment der Stille, ein Moment der Einsamkeit, ein Moment der Ewigkeit. Wir stiegen aus unserm gemieteten Auto, stiegen die von Menschen erbaute Treppe hinunter und waren endlich da, in der absoluten Natur. Die Stille war ohrenbetäubend. Wir waren die einzigen Menschen weit und breit. Selbst die Tiere getrauten sich nicht, diese absolute Stille zu durchbrechen. Sie dauerte einige Minuten an, ehe ein paar rebellische Vögel ihr Gezwitscher über den gefroren See pfiffen. Es störte allerdings nicht, es war natürlich, es passte einfach. Es war ein Moment des Glückes. 

Wir müssen zugeben, dass wir auch nicht erwartet haben, dass hier im Mai noch tiefster Winter herrscht. Doch hier sind die Wege oft noch meterhoch mit Schnee bedeckt und die Seen zugefroren. Die Temperaturen bewegen sich um den Nullpunkt. Es ist nicht die Zeit für Touristen. Es ist die Zeit des Aufwachens. 
Es tummeln sich nicht tausende von Menschen um die Seen, es stehen nicht tausende von Touristen Schlange um ihr Mittagessen an einer der Raststätten zu bekommen, die ohnehin noch geschlossen haben. Die Boote können die zugefrorenen Seen noch nicht befahren, die Touren finden noch nicht statt, weil einige Strassen nicht befahrbar sind. Was soll man also hier? Die Bäche fliessen noch nicht mit voller Kraft, die Tiere sind sich noch nicht sicher ob sie ihren Winterschlaf beenden sollen und die Bäume brauchen noch etwas Zeit um ihr kraftvolles Grün zu bekommen. Sie erwacht, die Natur und wir sind dabei und haben sie fast für uns alleine. Es gibt keinen besseren Zeitpunkt, hier zu sein! Es ist perfekt!

Jasper! Wir bleiben! (aber leider nur bis nächsten Dienstag, dann geht’s per Zug zurück nach Vancouver).
Auf Bald!

Freitag, 1. Februar 2013

into the wild 7; Der kanadische Sound

(Geschrieben von Mirj)
Der kanadische Sound


Seit drei Tagen verweilen wir nun schon in Vancouver. Von Portland aus sind wir mit dem Zug in den Norden gefahren, super bequeme Sitze, viel Platz und ein gemütliches Bistro – Amtrak fahren ist genial =) Die achtstündige Fahrt führte uns durch Wälder, entlang an wunderschönen Buchten und auch einen kurzen Blick auf Städte wie Seattle konnten wir erhaschen. Unsere Zugfahrt wurde schliesslich noch durch einen wunderschönen Sonnenuntergang gekrönt.
Obwohl wir im Zug eine Einreise-Erklärung ausfüllen mussten, war die Grenzüberschreitung nach Kanada einiges weniger umständlich als bei unserer Einreise in die USA. Nach Ankunft in Vancouver mussten wir nur kurz bei einem Zollbeamten vorbei, unsere Pässe zeigen und die Einreiseerklärung abgeben. Ausser der Frage, wie lange wir in Kanada bleiben, mussten wir nichts beantworten. Super =)

Mit unserem indischen (Mirj’s Meinung) oder iranischen (Adi’s Meinung) =) Taxifahrer hatten wir eine gemütliche Ankunft in Kanada. Den Bollywood-Sound und die ersten nächtlichen Eindrücke von Vancouver genossen wir sehr. Nach einer kurzen Fahrt (welche zu unserer Überraschung auch relativ billig war) kamen wir vor Mitternacht in unserem Hostel am Jericho Beach an. Wir logieren zurzeit in einem 14-Bett Zimmer, in dem meistens jedoch nur wir weilen. Genial =) Das Hostel ist gleich am Strand gelegen und völlig gemütlich. Das mühsame in diesem Hostel ist jedoch, dass sie oft die Bäder absperren und man an das andere Ende des Hostels laufen muss um zu duschen oder aufs WC zu gehen. Noch besser ist, dass sie jeweils am Morgen um 9.00 Uhr bis am Abend das Wasser abstellen. Aus welchem Grund auch immer – wir haben das Wort noch nicht nachgeschlagen. =) Unsere Kochkünste haben wir heute Abend auch zum ersten Mal der Jugi zur Verfügung gestellt. Namnam =)

Die letzen drei Tage haben wir Vancouver durchstreift, vom Aquarium und dem Stanley Park, über die Robson Street bis zu den Überresten der Olympia. Vancouver ist eine spannende Stadt und es gefällt uns hier sehr. Es hat einbisschen von allem: Es liegt wunderschön am Meer, das Grossstadtleben pocht und das ganze ist eingerahmt von vielen Bergen. (Beinahe wie Luzern. =) ) Etwas was wir bis jetzt noch nicht ganz verstanden haben, ist das komische Busnetz, immer wieder spannend wohin unser Fahrt geht. =)

Am Strand, einige Minuten von unserem Hostel entfernt, haben wir Seelöwen entdeckt, die ganz nah an die Stege und an den Strand schwimmen. Zudem hatten wir heute bei Einbruch der Dunkelheit einen genialen Blick auf die beleuchtete Skyline von Vancouver. Morgen Abend werden wir der Stadt für einige Tage auf Wiedersehen sagen, wir reisen am Abend mit dem Zug der Via Rail Canada nach Jasper. Wir sind gespannt was der Nationalpark uns alles so zu bieten hat und was wir alles entdeckten und erleben werden. Gegen Bären sind wir bestens gerüstet (Weg rennen, tot stellen, auf einen Baum klettern: je nach dem welcher Bär vorbei kommt =) )

Adi ond Mirj